Was ist der Zusammenhang zwischen unseren individuellen Bedürfnissen, die immer differenzierter und vielfältiger werden, und einer wachsenden kollektiven Bewusstheit und Intelligenz?
Bevor wir uns als Menschheit unserer Individualität bewusst wurden, waren wir automatisch mit einem kollektiven WIR als uns selbst identifiziert. Das konnte der Stamm, der Clan, die Sippe sein, aber auch die Familie, der Verein oder die Partei. Wir existieren also nie ausserhalb eines kulturellen Rahmens von Normen und Regeln, die uns formen und prägen.
Als mir das so richtig bewusst wurde, fiel mir auch auf, dass meine bisherige Entwicklung, und in gewisser Weise die Geschichte der ganzen Menschheit, immer ein Rebellieren und Ausbrechen aus einem WIR und im nächsten Moment, oder gleichzeitig, ein Festhalten und Bewahren kultureller Normen ist.
Diese Erkenntnis erwacht zunehmend in unserem kollektiven Bewusstsein. Und weil es nie nur das eine oder das andere ist, und beide Seiten irgendwie zusammen gehören, interessiert mich das Spannungsfeld zwischen ICH und WIR, zwischen Autonomie und Gemeinschaft, zwischen individueller Entfaltung und kollektiver Ausrichtung und die Frage, was es braucht, dieses Spannungsfeld bewusst zu halten und zu gestalten? Eine lebendige Erfahrung habe ich mit ca. 70 Teilgebern beim diesjährigen Leadership³ Festival in Berlin gemacht. Weiterlesen